Der erste Satz verfolgt mich, seit ich denken kann. Ich erinnere mich, dass ich gerade mal 6 Jahre alt war, als meine Tante Marietta uns besuchte. Knallrote Fingernägel, Peeptoes mit hohen Absätzen, aus denen ebenso rote Zehennägel lukten, Lidstrich und weiteres, unübersehbares Augen Make up, sorgten in der provinziellen Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, für Kopfschütteln und missbiligende Blicke. Meine Eltern ermahnten mich immer wieder, mir auf gar keinen Fall ein Beispiel an diesem Farbtopf zu nehmen. Sie nannten meine Lieblingstante, einen Farbtopf und ich glaube, es war ihnen peinlich, wenn diese Tante mit ihrem kleinen Sportwagen vor unserer Garageneinfahrt einparkte und in ihrem lebensfrohen Look, die Gewohnheiten der Kleinstadt durcheinander brachte. Ich fand die Tante riesig und war mächtig stolz auf diesen Paradiesvogel! Wie ein Filmstar sah sie aus. Heimlich, während sie ihre morgendliche Dusche nahm, zog ich ihre pinken Peeptoes an und stöckelte damit durch die Wohnung. Bereits damals schwor ich mir: „wenn ich einmal groß bin, werde ich genau so aussehen wie Tante Marietta!“ Nun sind seit dem natürlich viele Jahre vergangen, die Zeit hat sich verändert (ich möchte jetzt auch keine pinken Peeptoes mehr), ist toleranter und geworden. Der Kleidungsstil ist nicht den strengen Konventionen unterworfen, wie früher. Frisuren gibt es in unterschiedlichen modischen Varianten. Lediglich beim Make up scheiden sich noch immer die Geister. Auf Nachfrage, bekunden viele der Befragten, dass schminken überflüssig sei. Warum solle man sich hinter einer Maske verstecken und wahre Schönheit käme ja schließlich von innen… Jaaa…, das stimmt natürlich, innere Schönheit ist das wahre Strahlen. Doch auch innere Schönheit nimmt doch keinen Schaden, wenn sie mit äußeren Attributen hervorgehoben wird, im Gegenteil…ein Make up kann den eigenen Typ auf besondere Weise unterstreichen! Und die Anwendung von kosmetischen Produkten ist mehrere tausend Jahre alt. Sicher bekanntestes Beispiel für eine aufwendige Schminktechnik, ist die ägyptische Königin Kleopatra. Ihr Lidstrich ist legendär. Mit einer Mischung (so haben Forscher rekonstruiert) aus Schafsfett und diversen Pflanzenölen, mit geringer Dosis von Bleisalzen, umrandete sie ihre Augen. Aber nicht nur Kleopatra, sondern auch das sogenannte, einfach Volk griff auf diese Art von Augen Make up zurück (selbst die Männerwelt des alten Ägypten). Zwar diente die Umrandung in erster Linie dem Schutz der Augen vor Keimen und damit verbundenen Infektionen, doch entdeckte die Damenwelt, schon vor mehr als 2000 Jahren, dass die dunklen Linien um die Augen herum, zu mehr nützlich waren, als nur zum Schutz vor Infektionen…der Kohl, wie der Lidstrich hier genannt wurde/wird, erhöhte die Attraktivität der Menschen. Kleopatra soll dies, der Geschichte nach, ja reichlich genutzt haben. Es hat ihre innere Schönheit (oder Klugheit) nicht verdeckt, sondern im Gegenteil, diese zusätzlich betont. In Indien gibt es ebenfalls solche Formen des alten, traditionellen Augen Make ups, hier wird es Kajal genannt. Die Absicht der Augenumrandung ist ähnlich wie bei Kleopatra, es soll dem Auge vorrangig als Schutz dienen. Aus geklärtem Butterfett und gezielt hergestelltem Ruß, bestehen die Ayurvedischen Kajalstiffte, die es auch jetzt im Handel gibt. Hiermit kann man seine Augen schützen und gleichzeitig verschönern, das ist kein Widerspruch, sondern kann gut miteinander funktionieren. Innere Schönheit geht nicht verloren, wenn wir auch äußere Schönheit tragen. Im Gegenteil, äußere Schönheit, die durch ein gekonntes Make up unterstrichen wird, hat einen Wohlfühleffekt für jede/n Einzelne/n und ist ein Genuss für den Betrachter. In diesem Sinne: ausprobieren und das entsprechende, individuelle „Wohlfühl Make up“ finden :))
Ayurvedische Kajalstifte gibt es z.B. hier:
www.najoba.de oder bei www.hirschel-cosmetic.de
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